Dinge ändern sich, je nachdem, aus welcher Perspektive man auf sie blickt. Eine Mandoline zum Beispiel kann man als Nicht-Musiker schön finden im Sinne eines optischen Reizes; ein musischer Mensch wird in ihr Kultur und Musik erblicken. Und ein Techniker vor allem analysieren, was es mit diesem Ding auf sich hat. Je spezieller die Fachrichtung, desto detaillierter die Fragen. Wer sich besonders mit CAD und CNC-Fräsen samt Peripherie befasst, wird eine Mando in dieser Hinsicht betrachten. Das „CMM Quarterly Magazine“ bedient eben jene Klientel aus der computergesteuerten Fräserei und hat jüngst eine Sonderausgabe veröffentlicht, in der es ausschließlich um CNC und Instrumentenbau geht.
So mancher Traditionalist lehnt es ja grundsätzlich ab, Computerhilfe beim Mandobau in Anspruch zu nehmen. Andere sehen es pragmatisch. Einer von ihnen ist der Mandolinenschnitzer David Smith, Herrchen über „Smith Creek Mandolins„. In einem ausführlichen Artikel beschreibt er, wie er überhaupt zum Instrumentenbau gekommen ist, auf was er beim Bau einer Mando achtet und wie er die CNC-Technik dazu einsetzt. Das liest sich in weiten Teilen auch für einen Nicht-Techniker interessant. Außerdem beschreiben andere Handwerker den Bau anderer Saiteninstrumente mit CNC-Unterstützung – beispielsweise Greg Deering die Entstehung seiner Banjos. Das komplette Heft ist online abrufbar.